Es braucht mitunter wenig, um unter die Räder zu geraten. Selbiges habe ich heute morgen auf dem Arbeitsweg von Hochdorf nach Luzern erlebt. Kurz vor sieben wars, im Weiler Urswil, erst zwei Kilometer von Haus und Herd entfernt. In Orsmu, wie wir sagen, führt die schmale Strasse in einer sanften Rechtskurve durchs Dorf. Von hinten prescht ein langer Lastenzug heran, überholt mich kurz vor der Kurve und drängt dann wegen ebendieser mit dem Anhänger immer mehr nach rechts, bis ich zwischen seinen Rädern und dem Trottoir-Rand so gut wie eingeklemmt werde. Wär ich kein so sicherer Velofahrer… ein Kind womöglich wäre gestürzt und unter die Hinterachse geraten. Wovon der Trucker vielleicht ausser einem sanften Holpererer gar nicht bemerkt hätte. Ich aber habs, gottseidank, überlebt und dem Mensch am Steuer den Finger gezeigt (den mittleren). Was freilich vorne in der Kabine nicht bemerkt worden sein dürfte.
Der Alltag auf zwei Rädern ist immer wieder auch ein Glücksspiel. Den Schutzengeln, die mich dabei führen, danke ich an dieser Stelle von Herzen.