In des Südens Sonne fristet das Velo ein Schattendasein

An einem Strand in der Nähe von Ile Rousse im Nordosten von Korsika.

Nach zwei Wochen Korsika im Sommer ist mir klar, weshalb dort kaum jemand auf zwei Rädern (unmotorisiert) unterwegs ist. Die Sonne brennt zu heiss vom Himmel, die Strassen sind zu steil und, abseits, zu schlecht, der Verkehr (um diese Jahreszeit) zu dicht. Dabei ist die Insel ein Paradies für Velophile – ich habs mir jedenfalls für eine Tour im Frühling oder Herbst vorgemerkt.

Packtaschen auf italienisch: Praktisch und billig.

Während der zwei Wochen sind mir nur ganz wenige Unentwegte Pedalierer begegnet. Darunter eine Gruppe Pfadfinder aus Italien, die wegen der ungewöhnlichen Packtaschen auffielen: Wasserkanister, deren Oberteil sie abgeschnitten hatten. Mir Zurrgurrten wurden die Dinger am Gepäckträger befestigt. Praktisch, haltbar und billig.

Ein anderer Velofreund funktionierte sein Zweirad am Strand kurzerhand in einen Sonnenschirm um. Der Mann wusste sich zu helfen.

Armes Ding: Einsames Velo vor einem Plattenbau in Sarajewo.

Das Velo einbetoniert
Ebenfalls nicht wirklich fündig im Bemühen, Velosujets vor die Kameralinse zu kriegen, wurde Kollege Koller von igosana.ch. Während eines Sprachaufenthalts in Sarajewo knipste er das obige Bild, derweil es seiner Kollegin gelang,  ein augenscheinlich einbetoniertes Zweirad zu digitalisieren. Was wahrscheinlich sinnbildlich zu deuten ist. Kollege Koller schreibt jedenfalls: «War gar nicht so einfach, in einem Autoland wie Bosnien ein Fahrrad zu finden. Es ist mir schliesslich doch noch gelungen, inklusive hässlichem
Plattenbau im Hintergrund. Entstanden ist das Bild im Vorort Novo Sarajevo.»

Dieses Velo fährt definitiv nicht mehr.
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