Coop will «Mehr fürs Velo» machen, Zürich Velostadt werden

Umweltbewusstsein verkauft sich gut, Nachhaltigkeit ist ein Modewort. In der neusten Ausgabe der «Coop Zeitung» bekennt sich der Grossverteiler zu einer menschenverträglichen Mobilität und schwingt sich unter dem Titel «Veloverkehr: Die Richtung stimmt» in den Sattel. «Jeden zehnten Kilometer legen die Schweizer zum Einkaufen zurück», heisst es in dem Artikel. Coop wolle deshalb Fussgänger und Velofahrer fördern.

Konkret wirds dann leider nicht. Zwar weist Coop darauf hin, das Unternehmen nehme als erster Grossverteiler am Programm von Energie Schweiz «Mobilitätsmanagement für Unternehmen» teil und fördere im Raum Basel in fünf Geschäften den Langsamverkehr – Zitat – «gezielt». Man suche «Massnahmen, die nicht nur gut tönen, sondern sich in der Praxis auch bewähren», erklärt Bruno Cabernard, der für das Projekt verantwortlich ist. Bitte sehr: Wie wärs mit doppelen Supercard-Punkten für Kundinnen und Kunden, die mit dem Velo einkaufen kommen? Mit gedeckten Velo-Abstellplätzen gleich bei den Eingängen? Mit einem Hauslieferdienst in Zusammenarbeit mit einem Velokurier? Mit Lobbying für velopolitische Massnahmen? Mit einer witzigen Werbekampagne, welche Coops Bekenntnis zum Velo unterstreicht?

Als erstes könnte der Grossverteiler sein Engagement auf den Platz Luzern ausweiten und ein paar Franken für die Abstimmungskampagne für der Veloinitiative «Mehr fürs Velo» überweisen. Die Kontoangaben sind hier zu finden. Besten Dank, Herr Loosli. Und an alle Luzernerinnen unf Luzerner: Ja stimmen am 13. Februar!

Unterstützung verdient auch die Initiative des Stadtrats von Zürich, der am 12. Januar sein «Verkehrskonzept Innenstadt» vorgestellt hat, eine Gesamtschau , wie die Innenstadt unter Berücksichtigung der verkehrspolitischen Aufträge bis in 15 Jahren aussehen könnte. Zitat aus der Medienmitteilung: «Die Umsetzung der vier Teilkonzepte sieht vor, die Fussgängerzonen zu erweitern sowie ausser auf den Hauptachsen flächendeckend Tempo-30-Zonen oder Begegnungszonen einzuführen. Zudem werden die Lücken im Velonetz geschlossen, indem auf den Hauptachsen durchgehende Radstreifen oder Radwege errichtet werden.» Was im Konzept, das über den obigen Link heruntergeladen werden kann, beschrieben wird, ist die Verschriftlichung von Träumen, die der Velofahrer immer wieder, auf Luzern bezogen, träumt: «Im Fokus steht die optimale Erschliessung der innerstädtischen Verkehrs- und Publikumsmagnete ans Routennetz und mit Veloabstellplätzen. Dazu sollen grundsätzlich alle Strassen und Wege der Innenstadt für Velos in beiden Richtungen durchgehend und hindernisfrei befahrbar sein. Die eigentlichen Velorouten führen auf geeigneten Achsen durch die Innenstadt oder umfahren diese ringförmig. Sie bieten sichere, komfortable und direkte Verbindungen. Neben der Verkehrssicherheit ist auch dem Sicherheitsempfinden der Velofahrenden grosse Beachtung zu schenken.»

Mal schauen, was davon 2025 wahrzunehmen sein wird!

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