Das Bundesamt für Strassen hat heute die Unfallstatistik 2011 veröffentlicht. Die gute Nachricht: Im vergangenen Jahr haben auf Schweizer Strassen 320 Menschen ihr Leben verloren, 4437 Personen wurden schwer verletzt. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich die Zahl der Getöteten um zwei Prozent, jene der Schwerverletzten um ein halbes. Die schlechte: Im Jahr 2011 verunfallten mehr Velofahrende als im Vorjahr. Augenfällig ist insbe-sondere die Zunahme um 15 Prozent bei den getöteten Velofahrenden im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Schwerverletzten stieg die Anzahl um 32 Personen, von 835 auf 867.
Hier gehts zur Medienmitteilung des Bundesamts für Strassen
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Velofahrende kommen also zunehmend unter die Räder: Die neuesten Unfallzahlen zeigen eine wachsende Zahl von schweren und tödlichen Unfällen mit Velofahrenden. «Diese profitieren nicht im gleichen Mass wie die Autoinsassen von den Sicherheitsanstrengungen der Behörden und Verbände», schreibt Pro Velo Schweiz, der nationale Verband für die Interessen der Velofahrenden, heute in einer Medienmitteilung. Pro Velo fordert deshalb neben dem dringend notwendigen Ausbau der zur Sicherheit notwendigen Veloinfrastrukturen griffige Massnahmen zur Durchsetzung des Handyverbots am Steuer.
Im Wortlaut:
«Im letzten Jahr erlitten mehr als 900 Menschen beim Velofahren eine schwere oder tödliche Verletzung. Pro Velo Schweiz, der Verband der Velofahrenden, ist alarmiert, verunfallen doch damit Tag für Tag durchschnittlich zwei Menschen schwer.
Die Velofahrenden profitieren langfristig gesehen nicht von den Erfolgen der Verkehrssicherheits-Arbeit. In den letzten zehn Jahren ist die Gefährdung sogar gestiegen (vergleiche Grafik).
Die Anstrengungen der Behörden und Verbände der letzten Jahre scheinen den Velofahrenden nichts zu bringen. Dank Fortschritten im Fahrzeugbau und Temposenkungen ist es in den Fahrzeugen sicherer geworden. Verkehrsteilnehmende ohne Blech – hierzu gehören auch die FussgängerInnen und die Motorradfahrenden – leben dafür umso gefährlicher.
Unfallverursacher sind meistens Autofahrende
In zwei von drei Fällen sind AutomobilistInnen die Unfallverursacher. Die häufigsten Unfallursachen sind Missachtung des Vortritts und Unaufmerksamkeit. Für Pro Velo Schweiz ist klar, dass die Bedienung von elektronischen Geräten wie Handy, Navigations- und Musikwiedergabegeräten massgeblich zu Unaufmerksamkeit beiträgt.
Pro Velo Schweiz fordert daher die Behörden und Verbände auf, endlich griffige Massnahmen umzusetzen, die auch den schwächsten Verkehrsteilnehmenden zugute kommen. Hierzu gehört neben dem dringend notwendigen Ausbau sicherheitsfördernder Veloinfrastrukturen die Durchsetzung des Handyverbots am Steuer.»
Artikelbild: www.flickr.com/photos/sulamith