Im orientalischen Märchen «Aladin und die Wunderlampe» verbreitet das Flämmchen von Aladins Öllampe gerade mal einen schwachen Schein – 1 Lumen. Dafür erfüllt der Geist Dschinn, der in der Lampe steckt, deren Besitzer jeden Wunsch. Letzteres vermag die Velolampe Urban 500 des US-amerikanischen Herstellers light & motion nicht. Hinsichtlich Lumenzahl lässt sie jedoch Aladin im Dunkeln stehen. Und zwar bei weitem. In dem kleinen Ding sind tatsächlich 500 Lumen drin. Das entspricht der Lichtstärke von 500 Kerzen.* Gewaltig!
Die Schweizer Importeurin von light & motion, Barbara Fricker von bf trading, hat dem Velofahrer die Urban 500 für einen Test zur Verfügung gestellt. Fazit: Die Begeisterung ist sehr gross. Gerade mal 122 Gramm leicht, alles inbegriffen, zeigt diese Lampe eine Leuchtkraft, die man bis anhin nur von grossen Scheinwerfern mit schweren Akkus kannte. Die 500 Lumen genügen bei weitem für die Fahrt auf der Strasse, aber auch für nächtliche Trails mit dem Bike, wenns nicht gerade ein gewagter Downhill ist. Und: Wer seine Urban 500 zu waagrecht ausrichtet, blendet (und nervt) damit jeden Autofahrer. Das Lichtbild erscheint ausgewogen, ob Spot oder Flut.
Die ideale Pendler-Lampe
Die Urban 500 wird einfach mit einem Gummizug um den Lenker befestigt, wahlweise auch am Helm. Werkzeug brauchts dafür nicht. Das ist gut so: Das edle Teil wird beim Abstellen mit Vorteil abgenommen, weil es auch Langfingern gefallen dürfte. Wie lange der (dicke) Gummi im Dauerbetrieb hält, muss sich weisen. Aufgeladen wird über ein mitgeliefertes USB-Kabel am nächsten Computer, für die volle Packung ist mit fünf Stunden zu rechnen. Damit ist auch gleich gesagt: Die Urban 500 und andere Modelle von bike & motion sind nicht die Beleuchtung für die grosse Tour, sondern dann die top Wahl, wenn die nächste Lademöglichkeit nicht weit ist. Pendler beispielsweise sind damit ideal bedient: Am Morgen ins Büro, tagsüber an die USB-Buchse, abends mit Saft wieder nach Hause. Die Urban 500 lässt sich in drei Leuchtstufen und auf Blinken dimmen: Bei voller Kraft gibt der Hersteller eine Brenndauer von 1.5 Stunden an, im Blinkmodus sind es 16 Stunden. Dazwischen liegen zwei Stufen (3 und 6 Stunden Brenndauer), von denen beide auf der Strasse längstens reichen.
Weitere Angaben:
- 500 Lumen
- Brenndauer: volle Leuchtkraft 1.5 Stunden, mittlere 3 Stunden, tiefe 6 Stunden, Blinkmodus 16 Stunden
- Montage: Lenker und Helm
- wasserdicht bis zu einem halben Meter unter Wasser
- wasserdichte Stecker
- umweltfreundlicher Li-ion Akku. Es braucht gemäss Herstellerangaben zirka 900 AAA Batterien, um die Lebensdauer dieses Akkus zu erreichen.
- kleine orange Seitenlichter
- Befestigung an jeden Lenker (wenn man zum Beispiel mehrere Velos hat)
- aufladbar über USB-Kabel, Ladezeit 5 Stunden
- in den USA produziert; einzig der Akku kommt aus China, da sonst der Produktepreis viel höher ausfiele. Barbara Fricker: «Ausnahmsweise mal kein billiges Chinaprodukt!»
- Gewicht: gemäss Herstellerangaben 112 g, effektiv 122 g
- empfohlener Verkaufspreis in der Schweiz: Fr. 179.-
- Lieferumfang: Lampe mit integriertem 1-Cell Li-ion Aku und fixer Lenkerbefestigung, USB-Kabel, Helmhalterung
Hier gehts zur Website des Herstellers
* Der Begriff Lumen bedeutetet: Die Lichtmenge, die eine Lichtquelle mit einer Lichtstärke von 1 cd (Candela, ungefähre Leuchstärke einer Kerze) innerhalb eines Winkels abstrahlt, der in 1 m Entfernung eine Fläche von 1 qm ausleuchtet. Denken Sie sich einfach «1 Lumen = 1 Kerze». Die Lichtausbeute einer Lampe kann man in «Lumen pro Watt» ausdrücken. Diese verständliche Definition habe ich hier gefunden.
6 Kommentare
Ich bin auch ein Liebhaber von hellen Leuchten. Meine letzte war allerdings ein Mist: da gab’s keine Batterieanzeige, so dass ich wiederholt ohne Vorwarnung im Dunklen stand (u.a. auch mit vollem Kinderanhänger mitten im Wald).
Zudem war die Halterung nicht zuverlässig. Als die Lampe unterwegs das erste mal runterfiel, hab ich das gemerkt und sie im Strassengraben wieder gefunden (siehe auch „Artikelbewertung“ bei Veloplus: http://www.veloplus.ch/AlleProdukte/Beleuchtung/BatterieoderAkkuFrontlichter/PUSHLED-FrontlichtvonPRINCETONTEC.aspx). Beim zweiten mal hab ich’s erst gemerkt, also ich die Lampe wieder einschalten wollte, und da war’s längst zu spät.
Ich bevorzuge zudem Halterungen, bei denen etwas guter Wille nötig ist, um die Lampe vom Lenker zu entfernen. Dann kann man sie auch ohne Sorge auf dem Velo lassen und braucht keine Angst zu haben, sie im entscheidenden Moment zu Hause vergessen zu haben.
Für den Alltagsfahrer ist meiner Meinung nach die Leuchtkraft nicht alleine ausschlaggebend. Obige Kriterien sind fast wichtiger!
Hallo Velopflock, da hast Du recht, die Diebstahlsicherheit ist gerade bei wertvolleren Leuchten ein grosses und wichtiges Thema. Ich habe immer Lampen gehabt, die man einfach wegnehmen und in den Hosensack stecken kann, das ist bei der beschriebenen Urban 500 auch der Fall. Mir ist diese Version lieber – sonst kommt noch wer und rupft an dem Ding rum und nachher ist es «vermorkst» und kaputt. Bei der Urban 500 ist für mich einfach die Leuchtkraft unglaublich – da hats in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung gegeben. Für mich das Tüpfchen aufs i wäre eine Lampe dieser Stärke, die mit gewöhnlichen, wiederaufladbaren Akkus auskäme, dann könnte ich sie auch auf eine Tour mitnehmen und im Zelt brauche. So aber ist für solche Zwecke für mich immer noch eine gute Stirnlampe mit aufladbaren AAA-Batterien die erste Wahl.
Bin aussschliesslich mit meinem Andale Touring unterwegs. Die URBAN500 ist bisher das einzige,
völlig taugliche Licht, das sich auf dem Markt zeigt; handtlich, schnell montiert, praktisch einsetzbar!
Der einzige, bisher nervige Umstand ist, dass (nach stundenlagem Aufladen) während der Fahrt von
A nach B plötzlich verabschiedet und somit kein Fahrtlicht mehr strahlt. Das kann ganz unangenehm sein,
wenn man in Grossstädten unterwegs ist, Restlicht von Strasenlampen zu Fahren benützt – und siehe da –
merkt, dass das Licht nicht mehr funktioniert (…!…).
Während nun knapp einem Jahr ist dies‘ genau 7 Mal passiert; man hat mir bei TRANSA Bern die Lampe
ausgetauscht – und es ist wieder passiert.
Fazit: Werde mich von dem teuren Produkt verabschieden (am liebsten würde ich die Lampe gegen
Rückzahlung dem Verkäufer zurückgeben) und mich für eine traditionelle Wahl entscheiden. Schade!
Hallo Andreas
Danke für dein Feedback. Ich bin Barbara und vertreibe die Lampen von Light & Motion in der Schweiz. In der Tat gab es von der Urban 500 eine Serie welche elektronische Probleme aufwies. Dies wurde umgehend behoben und es wurden alle Urbans umgetauscht, auch die in den Läden von Transa. Es scheint so als ob du gerade in dieser Austauschphase einen Ersatz von der alten Serie erhalten hast. Tut mir wirklich leid. Melde dich doch bei mir oder direkt bei Transa Bern um dir umgehend einen Umtausch anzubieten. Vielleicht kann ich dich doch noch von L&M überzeugen 😉 Die Urbans sind nebst dem Ladeanzeigestatus mit einem Warnblinklicht ausgestattet, d.h. wenn der Akku bei ca. 7-10% angelangt, blinkt das Frontlicht alle 3 Minuten um dich auf den niedrigen Akku aufmerksam zu machen. So kannst du das Licht dimmen und die Leuchtdauer verlängern um sicher nach Hause zu gelangen.
hallo barbara! gleich nach deinem mail habe ich transa bern aufgesucht, um ihnen, im ganz speziellen „christian“ von meinem problem zu schildern. wider erwarten gab mir christian nach
lektüre deines mails anstandslos eine neue lampe, entschuldigte sich viele male und liess mich
von dannen ziehen.
ich finde: so eine tolle art, kunden ernstzunehmen, um gleich darauf eine tolle handlung zu tätigen –
das zeugt von professionalität und eigenverantwortung.
in diesem sinne ein ganz grosses merci, und künftig werde ich des nachtens hell URBANerleuchtet
durch die gassen zisssschen!
liebe grüsse
andreas
Hallo Andreas, freut mich sehr, dass alles gut geklappt hat! Viel Spass im Dunkeln 😉 Lg, Barbara