Paris fährt mit Vergnügen Velo

Das Pariser Leihvelo-System Vélib besteht seit fünf Jahren. Eine Erfolgsgeschichte: Mittlerweile werden täglich durchschnittlich 110’000 Fahrten mit den Leihvelos gezählt, der Rekord liegt…

Das Pariser Leihvelo-System Vélib besteht seit fünf Jahren. Eine Erfolgsgeschichte: Mittlerweile werden täglich durchschnittlich 110’000 Fahrten mit den Leihvelos gezählt, der Rekord liegt bei 135’000. Selbst im kalten Januar dieses Jahres stiegen die Pariserinnen und Pariser jeden Tag im Schnitt 75’000 mal in den Sattel. Diese Zahlen teilten Bertrand Delanoë, Bürgermeister von Paris, und Vélib-Chef Jean Charles Decaux vergangene Woche an einer Medienkonferenz zum Jubiläumswochenende mit.

«Vélib‘ trug die Radbegeisterung in die Stadt», kommentiert «Spiegel» online. «Der Selbstbedienungsservice – 23.500 Räder und 1400 Stationen im Großraum Paris – erlaubt es den Hauptstädtern, mit ihrem Abo-Ausweis (29 Euro Jahresgebühr) im Handumdrehen ein Rad auszulösen. Die erste halbe Stunde auf dem Sattel der soliden, aber schweren Räder ist kostenfrei, danach wird der Tarif mit jeder Stunde zunehmend teurer. Der Grund des ansteigenden Preisgefüges: Das Vélib‘ soll als alternatives Fortbewegungsmittel zu Auto, Bus und Metro genutzt werden.»

Vélib hat gemäss «Spiegel» dazu geführt, dass die Zahl der Velofahrer in der französischen Hauptstadt binnen fünf Jahren um 41 Prozent gestiegen ist. Erstaunlich: «Am Wochenende sind durch das Programm ‹Paris Respire› (Paris atmet) große Teile der Uferautobahn für Fußgänger und Fahrräder reserviert, auch am malerischen Kanal Saint Martin sind Autos weitgehend tabu. Damit ist der motorisierte Verkehr während der vergangenen fünf Jahre um ein Viertel zurückgegangen.» Und: 250 Kilometer Velowege sind seit der Einführung von Vélib angelegt worden.

Der Velofahrer war noch nie mit dem Velo in Paris unterwegs. Er würde das offenbar erfolgreiche Leihvelo-Angebot aber gerne mal unter die Räder nehmen. Veloförderung kann wirklich wirken. Was im Fall von Paris freilich auch daran liegen dürfte, dass dort der Leidensdruck auch gross genug war.

Artikelbild: www.agencewallace.wordpress.com

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