Zürichs grüner Stadtrat Daniel Leupi macht tatsächlich vorwärts mit der Veloförderung. Im ersten Halbjahr 2012 wurden in der heimlichen Hauptstadt 21 Kilometer Velowege erneuert oder neu erstellt, wie einer Medienmitteilung des Polizeidepartements zu entnehmen ist. Diese datiert zwar schon vom 5. Juni, der Velofahrer hat sie aber eben erst entdeckt und veröffentlicht sie hier im Wortlaut:
Stadtrat Daniel Leupi, Polizeivorsteher, hat heute (5. Juni 2012) den Medien Verbesserungen im Zürcher Veloroutennetz präsentiert. Um das Velofahren attraktiver und sicherer zu machen, wurden im ersten Halbjahr 2012 auf einer Gesamtlänge von 10,4 km rund 400 Massnahmen (Markierungen, Signale, Wegweisungen, Einfärbungen von Radstreifen, Anpassungen bei Verkehrsregelungsanlagen und bauliche Massnahmen) auf Velorouten umgesetzt. Diese Massnahmen führen zu einer Verbesserung der Infrastruktur und zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit von Velofahrerinnen und Velofahrern.
«Um die Förderung des Veloverkehrs voranzutreiben, will die Stadt die bestmöglichen Bedingungen zur Verfügung stellen», hat Polizeivorsteher Daniel Leupi anlässlich einer Medienkonferenz erklärt. Die Dienstabteilung Verkehr habe in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt in den letzten sechs Monaten im Rahmen des Projektes «Velo-Grid» auf fünf weiteren Velorouten wesentliche Verbesserungen umgesetzt und die Routen besser sichtbar gemacht, so Daniel Leupi.
Zahlreiche Verbesserungsmassnahmen
Velofahrerinnen und Velofahrer profitieren neu auf den Routen Sihlfeldstrasse – Beatenplatz, Albisriederplatz – Sportanlage Sihlhölzli, Irchelpark – Forchstrasse, Bahnhof Oerlikon – Schaffhauserplatz und Limmatplatz – Oerlikerpark von Verbesserungen. Es wurden neue Radstreifen markiert oder bestehende erneuert, neue Piktogramme, Markierungen und Wegweiser mit Zielangaben vermitteln wichtige Informationen, zusätzliche Signale schaffen klare Verhältnisse und Anpassungen bei Verkehrsregelungsanlagen (u.a. vorgezogene Haltebalken oder Umprogrammierungen) erhöhen den Fahrkomfort.
Nachdem bereits im Jahr 2011 auf zwei Routen das Velofahren sicherer und komfortabler gemacht wurde, sind nun auf insgesamt 21,3 km des Veloroutennetzes Anpassungen erfolgt und Lücken geschlossen worden. Im Rahmen des Projekts «Velo-Grid» wurden auf den sieben Routen:
- 4186 m Radstreifen (Neumarkierung und Auffrischung) markiert
- 251 Piktogramme angebracht
- 120 Wegweiser angebracht oder erneuert
- 62 Signale gesetzt
- 27 Verkehrsregelungsanlagen angepasst
- 6 bauliche Massnahmen vollzogen.
Für Verbesserungen auf weiteren Routen laufen derzeit die Planungsarbeiten. Noch in diesem Jahr stehen die Ausführungen auf den drei Routen Albisriederstrasse – Winzerstrasse, Bederstrasse – Militärbrücke und Bahnhof Oerlikon – Bahnhof Affoltern an. In den Jahren 2013 und 2014 werden jeweils acht weitere Routen verbessert.
Neue Lichtsignalanlagen für Velos
Stadtrat Daniel Leupi informierte heute zudem über Neuerungen bei Lichtsignalanlagen. «Bei Übergängen, bei denen Velofurten parallel zu Fussgängerstreifen verlaufen, werden nach Möglichkeit kombinierte Velo/Fussgänger-Ampelbilder installiert», erklärte der Polizeivorsteher. «Das ist ebenfalls ein Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur besseren Sichtbarmachung der Velorouten», so Leupi weiter. Zudem gelangen neu Velo-Ampeln dort zum Einsatz, wo Velofahrerinnen und Velofahrer separat geführt werden. Eine erste solche Ampel wurde am Übergang Falkenstrasse/Utoquai installiert. Mögliche Standorte für zwanzig weitere Ampeln sind derzeit in Abklärung.
Diese Verbesserungen der Velo-Infrastruktur sind ein Teil der städtischen Veloförderung. Auf verschiedenen Ebenen sind zusätzliche Massnahmen in Planung. Vor allem im Bereich Infrastruktur werden weitere umgesetzt. Darunter befindet sich auch die neue doppelstöckige, überdachte Velo-Abstellanlage mit 180 Plätzen beim Hauptbahnhof an der Zollstrasse. Ab sofort stehen 150 Veloparkplätze zur Verfügung. Wegen Bauarbeiten der SBB können die restlichen 30 Veloabstellplätze erst im kommenden Juli in Betrieb genommen werden.
Masterplan Velo noch in diesem Jahr
Um die Förderung des Veloverkehrs voranzutreiben, wird zudem unter der gemeinsamen Leitung des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements und des Polizeidepartements der «Masterplan Velo» ausgearbeitet. Dieser Masterplan, der weitere Zielsetzungen und Massnahmen beinhaltet, wird vom Stadtrat in der zweiten Jahreshälfte 2012 vorgestellt.
Velo-Prüfung während der Unterrichtszeit
Das bei der letztjährigen Veloprüfung eingeführte Pilotprojekt, wonach die Kinder die Veloprüfung während der Unterrichtszeit ablegen, wird in diesem Jahr weitergeführt. In Zürich Höngg (Startort Schulhaus Bläsi, 6. Juni) und Zürich Wollishofen (Startort Schulhaus Manegg, 8. Juni) werden die Kinder die Veloprüfungen während der Schulzeit absolvieren. Deshalb wird die Teilnehmerquote an diesen beiden Standorten von rund 50 Prozent auf 95 Prozent erhöht, wodurch die allgemeine Verkehrssicherheit der Schülerinnen und Schüler verbessert wird.
1 Kommentar
Diese und ähnliche Meldungen habe ich schon an verschiedenen Stellen gelesen – allerdings habe ich davon auf den Strassen der ach-so-heimlichen Hauptstadt nicht viel bemerkt. Die vorhandenen Velowege sind noch immer überwiegend schlecht markiert und vorallem für Autofahrer und Fussgänger so gut wie unsichtbar. Die einfachste Velowegförderung wäre glaube ich, die betreffenden Velowege eben einfach weg zu machen. So gäbe es mit Sicherheit viel weniger Missverständnisse und Konfrontationen zwischen Velölern und dem Rest der Welt, was dem Ansehen des Velos bestimmt nicht schaden würde.
Und: kann man bei der Planung und Gestaltung neuer Velofördermassnahmen irgendwie mitreden? Ich glaube, die Sichtweise der Alltagsvelofahrern geht den Verkehrsplanern in Züri irgenwie ab…