Velofahrer sind dem Himmel näher

Nach gut 500 mehr oder minder flachen Kilometern durch Dänemark war zum Ferienende eine Ausfahrt nach gut schweizerischer Art angesagt. Den Susten nahm ich mir mal wieder vor, zwölf Jahre, nachdem…

Nach gut 500 mehr oder minder flachen Kilometern durch Dänemark war zum Ferienende eine Ausfahrt nach gut schweizerischer Art angesagt. Den Susten nahm ich mir mal wieder vor, zwölf Jahre, nachdem dieser Pass der erste einer langen Reihe war, die ich mir mit meinem Sohn Jahr um Jahr vornahm. (In Klammern, rückblickend: Die 1300 Höhenmeter von Wassen bis zur Passhöhe waren für den damals Zehnjährigen ein steiler Einstieg und hartes Stück Pedalarbeit.)

Darüber zu schreiben erübrigt sich nun allerdings, diese Arbeit nahm mir tags darauf der frühere Redaktionskollege («Luzerner Neuste Nachrichten», Gott hab sie selig) ab, der im «Tages-Anzeiger» unter dem Titel «Auf zwei Rädern Richtung Himmel» eine selbst als solche bezeichnete «Hymne» über das Passfahren per Velo veröffentlicht hat. «Während sich die Mehrheit mit dem Auto durch Tunnel quält und Wanderer in verzweifeltem Schweiss die Gipfel erklimmen, eröffnet sich dem Velofahrer die wahre Pracht der Berge», fasst Fellmann schon in der Einleitung zusammen. Nun, dem Bergwandern abgeschworen wie Kollega Christoph hat der Velofahrer nicht. Den zweiten Satzteil kann er aber überzeugt unterschreiben. Dieses Bild, in der Auffahrt von Wassen her entstanden, ist mir Beleg genug:

Blick zurück ins Meiental während der Anfahrt auf den Brünigpass.

Passstrassen seien Meisterwerke der Ingenieurskunst, schreibt Fellmann weiter, die idel das Fahr- mit dem Naturerlebnis verbänden. Ebenfalls einverstanden. Auch damit: «Eine Passfahrt ist eine Kontemplation.» Das Pedalieren als solche betrachtend, habe ich es am Freitag geschafft, nach dem Susten auch noch den Brünig zu er-fahren, wiewohl dieser auf seiner Berner Seite, von Meiringen her, des Verkehrs wegen für Velofahrer mehr Tortur denn Vergnügen ist. Als Entschädigung dafür winkt die Abfahrt ins Obwaldnerland, die auf schmalen, teilweise ungeteerten Strässchen talwärts und dem Lungerersee entlang führt – durch ein Idyll von Landschaft, wie diese zwei Bilder beweisen:.

Der Lungerersee…
…und der Sarnersee liegen dem Velofahrer bei der Abfahrt vom Brünig zu Füssen.

Velofahren macht zufrieden. Mit dem Velo einen Pass zu schaffen, ist er-fahrenes Glück.

 

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