Im «Hamburger Abendblatt» vom 20. Oktober 2012 ist unter dem Titel «Was Hamburg von Kopenhagen lernen kann» ein bemerkenswertes kleines Zitat zu entdecken. Der Autor befragt in Kopenhagen mehrere Velofahrerinnen und Velofahrer, weshalb denn sie sich auf das Velo setzen.
Auch Jan Lio Petersen rollt heran. Ein Banker, mit akkurat frisiertem grauen Haar, Anzug, modischer Lederjacke und Sportrad. Regentropfen perlen auf seine schwarzen Schuhe, doch er lächelt freundlich: Jeden Tag fahre er wie so viele seiner Landsleute mit dem Rad zum Job. Bei Wind und Wetter, sagt er. Weil es gesund ist, weil es der Umwelt dient? «Nö», sagt er, «Das ist einfacher und schneller als alles andere.» Eine Einschätzung, die viele Radfahrer in Kopenhagen teilen, wie eine Umfrage der Stadt kürzlich zeigte. Gesundheit durch Bewegung, weniger Staub, Lärm und Dreck durch weniger Autos – das sind für Kopenhagens Radfahrer angenehme Nebeneffekte. Wichtiger noch ist für sie aber die praktische Nutzung des Rads als unkompliziertes, preiswertes Alltagsgefährt.
Will heissen: Sichere und schnelle Verbindungen für das Velo = mehr Velofahrende. Macht euch mal auf die Socken, ihr Städteplaner in der Schweiz!