In ihrem neusten «Extrablatt», das die SVP am Freitag in alle Haushaltungen hierzulande verteilen liess, zieht die Volkspartei wie gewohnt gegen alle und alles vom Leder: Nein zum Familienartikel, nein zur Abzockerinitiative, nein zum Raumplanungsgesetz – damit wir alle auch ja richtig abstimmen am 3. März. Auf der hintersten Seite räumt die Partei dann aber doch, man staune, der Vernunft zwei Handbreit Platz ein. Unter dem Titel «Fürs Gmüet», passend in einen grünen Balken gelegt, darf der Zuger Regierungsrat Stephan Schleiss erklären, weshalb er Velo fährt. Schleiss schreibt:
«Frei wie ein Vogel und schnell wie der Wind – so fühle ich mich auf meinem Velo. Wann immer möglich, fahre ich mit dem Velo zur Arbeit. Der Fahrtwind ist das beste Mittel, um den Kopf vor oder nach der Arbeit richtig durchzulüften. Er hilft notabene auch gegen bildungspolitische Nebelbänke.»
Dem ist nicht zu widersprechen. Voll ins Schwarze getroffen, Herr Regierungsrat. Und Hut ab, dass Sie sich sogar bei Schneetreiben in den Sattel schwingen, wie das Bild beweist. Zu wünschen ist, dass Ihresgleichen sich ihre kluge Bemerkung verinnerlicht und zum Nachahmungstäter, zur Nachahmungstäterin wird. Um alsbald festzustellen, dass Fahrtwind, auf dem Velo erlebt, noch ganz andere Nebelbänke als nur die bildungspolitischen lichtet. Ride on!