Drei Wochen auf dem Sattel liegen hinter mir. Eine Woche der Weser entlang bis Bremen; eine Seniorenroute eigentlich, die ich aber, seit vier Monaten ü50, in vollen Zügen geniessen durfte und konnte, n’bisschen Bremen und Wümme dann; anschliessend mit Frau und jüngster Tochter gegen den Wind rund um Ostfriesland bis Emden, sodann mit Zug und Schiff auf die westfriesische Insel Vlieland, wo es pro Tag nicht mehr als 25 Kilometer zu bewältigen gab – gut zwei, um am Morgen frische Brötchen zu holen, der Rest, um…das Eiland einmal abzufahren. Was ein Genuss sondergleichen war, denn Vlieland ist so gut wie autofrei; wer hierherkommt, muss die Karre auf dem Festland lassen und mietet sich in der Regel ein Veloziped. Den Abschluss bildeten, der Kontrapunkt in Sachen Hektik, zwei Tage Amsterdam, wo die (kostbaren) Räder aber auf dem Zeltplatz blieben.
Eine tiefgehende und schöne Erfahrung sei hier mit Bildern unterlegt. Fähren, zumal zur Ferienzeit, befördern in der Regel ganz ganz viele Autos und Lastwagen, wie obiges Bild zeigt, entstanden vor drei Jahren im Hafen von Genua. Am niederländischen Hafen Harlingen hingegen gibts für die Urlauber auf die Insel Vlieland mit eigenem Fiets (holländisch für Velo) einen eigenen Check-in – siehe Bilder unten. Es ist fürwahr ein erhebendes Erlebnis, mit 200 Mitpedalierern aus einem Fährbauch zu quellen und sodann erstmal im Velostau zu stehen. Die Ruhe, welche die Abwesenheit von Autos mit sich bringt, wird einem erst nach und nach bewusst – umso mehr geniesst man sie, zum Beispiel abends im Café auf der Hauptstrasse.
Automobilität: Es geht auch ohne beziehungsweise mit nur dem Notwendigen. Wer die Nordseeroute durch Holland wählt, nimmt sich für einen Abstecher auf Vlieland Zeit und erlebt dies selbst.