Auf dem Velo in den grünen Himmel

Radelkumpanen, die von Berufes wegen pedalen, wagen sich im April in die «Hölle des Nordens». Unsereins reist im Mai ebenfalls nordwärts, findet dort aber den Himmel. So erlebt vor zwei Tagen, als der Velofahrer, meine Person also, die Tradition der «Tagesausfahrten zwischendurch» fort- und sich frühmorgens in den Zug nach Lenzburg setzte, nach dem Motto: Warum denn in die Ferne schweifen, wenn es auch in der Nähe regnet? Zumal es an diesem Tag bloss nass, nicht aber kalt war, und sich die Natur an solchen Tagen in einem Grün zeigt, so satt wie bis übers Jahr nicht wieder. Dieses Farbenwunder lässt sich am besten auf zwei Rädern und auf Wald- und Feldwegen erleben.

Möhnthal, Kästhal und Herznach

Es gibt ja von diesen eine derartige Fülle in diesem Land, dass sich hunderte Touren wie die eben erlebte zusammenstellen lassen. Eine dieser, wenns darauf ankommt, doch eher ungenauen Velokarten und aber mutiges Abzweigen führen mal für mal zu ungeahnten Ein- und Ausblicken. Den Weiler Kästhal beispielsweise hätte ich nie passiert, hätte ich vorgestern nicht  auf dem Oberbözberg irrtümlich die talwärts führende Strasse rechts genommen statt scharf nach links abzubiegen. Dies führte mich dafür auch nach dem Orte Möhntal, von wo ich dann die kürzere Route über dieses Kästhal nahm statt wie vorgesehen über Effingen City, zu welcher politischer Gemeinde Kästhal aber auch noch gehört. Später an diesem Tage führte mich eine zweite Falsch-Abzweigerei auch noch ein zweites Mal nach Zeihen, wodurch ich aber am Ende auch Herznach kennenlernte und mich über die Staffelegg (last-)wagen durfte.

Zurück aber an den Anfang: In Lenzburg führte die Route erst an die Aare und dort flussabwärts bis Villnachern, von wo es übern Bözberg ging, dann folgte der beschriebene Abstecher ins und nach Möhnthal, rüber dann nach Effingen und Zeihen, sodann eine Waldweg-Kurbelei mit sehr vielen gleich aussehenden Abzweigungen und Strässchen, von denen dann eines wie erwähnt wieder nach Zeihen führte, wo dafür die Sonne sich endlich blicken liess. Über Ueken und Herznach führte die Tour endlich der Staffelegg zu, von welcher es nur noch ein paar Pedalumdrehungen bis Aarau sind. 58 Kilometer mehr standen am Ende auf dem Zähler. Es war ein erlebnisreicher Tag.

 

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