Kravattierte Herren und berockte Damen parken des Morgens ihr Auto in der Tiefgarage und fahren mit dem Lift ins Büro hoch. Das ist nichts Besonderes. Wenn dies mit dem Velo möglich ist, nennt sich das Cycle-in und wird zum USP, zum unique selling proposition oder Alleinstellungsmerkmal des Verkäufers oder,
in diesem Fall, Vermieters. «Blick am Abend» hat diese Woche über das Alphabeta-Gebäude in London berichtet, einen Bau von 1910, der «auf schicke Weise» modernisiert worden sei und dessen Macher stolz erzählten, «das erste Cycle-in-Office der Stadt» geschaffen zu haben. Nun, dieser Satz findet sich zwar nicht auf der Alphabeta-Website, tatsächlich aber befindet sich im Untergrund des Gebäudes eine Tiefgarage für Velos mit 210 Plätzen, in die Pendler direkt fahren und wo sie ihr Velo sicher und trocken abstellen können.
Wie Autofahrer ihren Mercedes, Nissan oder Golf. Seit jeher und selbstverständlich.
Cycle-in: Tolle Sache. Freut uns. Und macht uns aber auch nachdenklich: Dass man mit sowas werben kann, bestätigt schlicht den Status des Verkehrsmittels Velo. «Das nachhaltigste Transportmittel», als das es die Alphabeta-Macher bezeichnen, steht vor den Parlaments- und Regierungsgebäuden meist im Regen.
Bildquelle: www.cityam.com
2 Kommentare
Also bei der NZZ kann man auch direkt rein fahren mit dem Velo. Wirklich eine schöne Sache 🙂
Klar, Anna, und natürlich ein selbstverständliches Angebot. Gehört einfach dazu, vor allem in der Stadt.