Das Velo-Flick-Buch. Weil Velos sich nicht über ihren Marktwerk definieren

Der Tourentipp zum heutigen Sonntag ist eine kleine Städtefahrt: nach Luzern, zur Messe auf der Allmend, dort in die Halle 3, Obergeschoss: An der Werkschau, der jährlichen Diplomausstellung der Hochschule Luzern – Design & Kunst, kommt in einer Ecke auch das Velociped zum Zuge. Die junge Illustratorin Nora Ryser hat ihm ihre Bachelorarbeit gewidmet und dafür das «Velo-Flick-Buch» gestaltet. Genauer: gezeichnet. Sie schreibt darüber: «Dieses Buch versteht sich als Teil der DIY-Kultur (Do it yourself, mach es selbst!). Die Grundsätze derer sind sowohl die Idee einer Selbstermächtigung und Selbstorganisation als auch die Ablehnung von passivem Konsum und einer kapitalistischen Produktion. Das Ziel des Buches ist, dass du dein Fahrrad nicht ersetzt, wenn es beschädigt ist, sondern dass du es selber pflegen, reparieren und deinen Bedürfnissen anpassen kannst und somit einen persönlichen Bezug schaffen kannst zu deinem Fahrrad, der sich nicht über den Marktwert definiert – dass Fahrradfahren Spass macht,»

In diesen Sätzen spricht grosse Liebe zum Fortbewegungsmittel Fahrrad, velophile Wahrheit und angebrachte Konsumkritik. Zwar ist das Büchlein mit seinen liebevoll gemachten Zeichnungen zu schade, um darin in der Werkstatt mit fettschmierigen Fingern zu blättern. Aber als Motivation, an seinem Göppel selbst Hand anzulegen und sich Basiswissen dazu anzueignen, verschenkt man es den Seinen und sich selbst gern.

Ob das «Velo-Flick-Buch» in den Handel schafft, ist offen. Auf Nora Rysers Website ist dazu noch nichts zu finden.

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