Fotografieren auf der Velotour: das Smartphone genügt

Vergangenen Sommer schwangen sich Kollege und Fotograf Roberto Conciatori und seine Partnerin Monique Schnyder in den Sattel. Von Eich am Sempachersee pedalten sie in drei Wochen an den Atlantik in Frankreich. Mit leichtem Gepäck in jeglicher Hinsicht. Roberto stopfte nicht etwa allerlei kiloschwere Optik in die Lenkertasche, sondern begnügte sich mit seinem iPhone 7 plus. Nicht einmal ein kleines Stativ hatte er dabei – für Selfies und Filmaufnahmen musste die Klappe der Handyhülle genügen. «Ich wollte einfach mal ausprobieren, wie weit man damit kommt», begründet er seinen Entscheid.

Der nicht falsch war, wie sich sich schon an Tag 1 herausstellte. Roberto stellte seine besten Bilder täglich auf Facebook ein und erntete damit lauter anerkennende Kommentare. Der Sujets und Schnappschüsse wegen sowieso (das geschulte Fotografenauge eben…), aber auch der technischen Qualität der Bilder. Ich hatte nicht um die bescheidene Ausrüstung von Roberto gewusst und staunte, als er davon berichtete, um so mehr. Anderseits: Smartphones können Kompakt- und Spiegelreflexkameras immer besser ersetzen (Roberto begnügt sich mitunter auch in der Pressefotografie mit dem iPhone). Und aber vorallem: Unterwegs kommt es beim Fotografieren auf anderes an als die teure Kamera: Wachen Auges durch die Lande zu pedalen nämlich, den Augenblick zu packen und sich aber auch Zeit zu nehmen, bis dieser stimmt. An einer Einstellung zu pröbeln, für den Selbstauslöser auch mal eine ungewohnte Kameraposition zu suchen – und und und.

Mit Enlight verfeinert

Seine Bilder und kurzen Filme hat Roberto direkt mit der App Enlight aufgenommen. ein Werkzeug, das ich mit Begeisterung nutze, seit ich darum weiss. Es enthält nicht nur eine Fülle von Bearbeitungsmöglichkeiten und eine Vielzahl von Filtern, sondern ist auch direkt mit den eigenen Social-Media-Kanälen verknüpft. Roberto konnte so die Best of des Tages mit wenigen Fingertipps ins richtige Facebook-Album befördern. Für die Nachbearbeitung wandte er jeweils etwa eine Stunde auf. Sichern liess (lässt) sich die ganze Ausbeute leicht in der Cloud. Ein gutes Netz und unbegrenztes Datenvolumen oder  – noch besser – WLAN – sind für dieses Arbeiten allerdings eine Voraussetzung, die nicht in jedem Fall gegeben ist, wenn man, wie unsereins, mit dem Zelt unterwegs ist.

Ich selbst habe meine kleine Lumix in einem wasserdichten Beutel stets auf Brusthöhe greifbar dabei, wenn ich unterwegs bin. Das bewährt sich. Facebook liess ich bis dahin während meiner (längeren) Touren aus, wobei Robertos Versuch durchaus gelegentlicher Nachahmung wert wäre: Teilhabe und Dialog dünken mich spannend. Was habt ihr an Fotoausrüstung unterwegs dabei? Wie sichert ihr die Daten? Und welche Erfahrungen macht ihr mit den Social Media unterwegs? Ich freue mich auf eure Antworten.

Eine Auswahl von Roberto Conciatoris Tourenbildern veröffentliche ich hier mit seiner Einwilligung, die ganze Auswahl gibts hier.

 

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1 Kommentar

Ich selber benutze zumeist ebenfalls das iPhone 7. Die Kamera macht gute Bilder und so kann ich mir das Gewicht einer Spiegelreflexkamera sparen. Die nehme ich nur selten mit auf Tour, die wiederum aber auch andere Perspektiven durch den großen Zoom erlaubt. Es gibt also immer Vor- und Nachteile 😉

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