Die Luzerner Velobörse, organisiert von Pro Velo Luzern, war heute eine nasse Sache. Der Velofahrer zog am Morgen vorsorglich die langen Unterhosen an, griff sich Wollsocken aus der Schublade, schnürte die Wanderschuhe und unterlegte den Regenschutz mit zwei Faserpelzschichten, ehe er punkt acht Uhr auf dem Kapellplatz die Tagesinstruktionen entgegennahm.
615 Velos wurden bis am Mittag angenommen, 374 von diesen am Nachmittag verkauft. Es klappte, wiederum, alles wie am Schnürchen,von den neuen, nicht eben wettertauglichen Etiketten mal abgesehen, was einen Sondereinsatz in der Mittagspause notwendig machte (Umrüsten auf die guten alten Schnüerli-Kofferetiketten). Der Andrang war, nasskaltes Wetter hin oder her, gross wie immer an der Frühlingsbörse. Um die 600, 700 Velos warteten bis am Mittag auf Käuferinnen und Käufer, darunter manches Schnäppchen und doppelt so viel Neuschrott, zu, verglichen mit der Hofderer Börse, doch eher städtischen, sprich hohen Preisen. Wer genau hinschaute, fand das 90-Franken-Schnäppchen mit XT-Vollausrüstung, das nach ein bisschen Polieren und Verkabeln wieder wie neu ausschaut; wer das Velo eher als Konsumgut betrachtet, wählte die 580-Franken-Jumbo-Version, die freilich übers Jahr nicht mehr die Hälfte davon wert ist. Tja, so sind die Ansprüche und Wertvorstellungen eben unterschiedlich.
Fazit: Spass machts immer, mit oder ohne Petrus Wohlwollen, an der September-Börse am 3. September ist der Velofahrer bestimmt wieder dabei. Wenn er nicht gerade platt hat.