An einem nebelnassen Tag wie heute wäre die spanische Stadt Sevilla des Velofahrers bevorzugtes Ziel. Wer auf diese Website klickt, weiss, weshalb. Weil hier die Sonne scheint. Weil hier schöne Menschen ganz schön Freude am Radeln haben. Was nicht von ungefähr kommt, wie wir im neusten VCS-Magazin lesen: In nur drei Jahren sei es gelungen, anhand des «Steuerungsplans Fahrradverkehr« (2007-2010) ein komplett getrenntes System von Radfahrwegen mit mehr als 120 Kilometern Länge zu entwickeln. Die Folge, Zitat: «Die tägliche Fahrradnutzung schoss von 6000 auf 60’000 Fahrten pro Tag in die Höhe. Für beinahe 7 Prozent aller innerstädtischen Fahrten ist das Fahrrad inzwischen das bevorzugte Verkehrsmittel.» Immerhin und alle Achtung. Sevilla habe sich, ist weiter zu lesen, gleichzeitig zur Stadt mit der am besten genutzten Mietveloflotte entwickelt. Die mit 1.5 Millionen Einwohnern viertgrösste Stadt in Spanien sei «zur Referenz für Städte ohne Fahrradtradition» geworden. Und, ganz wichtig: Sevilla zeige, «dass eine schnelle Änderung des Mobilitätsverhaltens der Bürger möglich ist, wenn die nötigen Infrastrukturen bereitgestellt werden».
Bürger, die zufriedener sind
Sevilla ist Gastgeberin der Internationalen Fahrradkonferenz «Velo-City 2011» vom 23. bis 25. März. José Antonio García Cebrián, Stadtrates von Sevilla und Direktor der Velo-city 2011, erklärt auf dieser Website: «Innerhalb kürzester Zeit haben wir unsere ökologischen Bestrebungen mit einer straffen und entschiedenen Verkehrspolitik kombiniert, die darauf ausgerichtet ist, das Fahrradfahren als gesundes und nachhaltiges Transportmittel zu fördern. Schließlich hat dies einen positiven Einfluss auf die betroffenen Individuen, aber auch auf die gesamte Gesellschaft. Wir sind nun überzeugt, dass es Sevilla in den Club der fahrradfreundlichen Städte schaffen kann, in denen die Bürger zufriedener sind und diesen Weg werden wir konsequent weiterverfolgen. Wir haben bewiesen, dass es möglich ist, Entscheidungen zugunsten nachhaltiger Transportmittel zu treffen und damit einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten.»
Solche Sätze möchte der Velofahrer auch aus dem Mund von Schweizer Stadträtinnen und -räten hören. Und dem Luzerner Volk ans Herz legen, welches es am 13. Februar verpasst hat, an der Urne ein Zeichen für das Velo zu setzen.