Ich mag das Val Colla. Aber das Val Colla mich nicht. Im Mai, als ich es erstmals umrunden wollte, war es nass. Mit der Wolkendecke, die heute angesagt war, hätte ich mich abgefunden. Aber der dichte Nebel, den ich schliesslich antraf, machte die kleine Tour zum doppelten Blindflug. Vorab ist also Satz 1 zu korrigieren: Ich würde das Val Colla zweifelsfrei mögen, wenn ich es mal beschauen könnte.
Das kleine Tal, das zwischen Bellinzona und Lugano ostwärts abzweigt, ist für Pedalierer jedwelcher Vorliebe ein lohnenswerter Abstecher. Darauf gebracht hat mich Cocodrillo, der hier im März dieses Jahres unterwegs war.
Für mich wurde im Mai wie erwähnt nix draus, und heute machte mir der Nebel nahm mir der Nebel unerwartet die Sicht, sodass ich auch davon absehen musste, über den Luciopass nach Porlezza hinunter und von hier nach Lugano zu fahren. Für unsereins Brillenträger ist der Nebel zu dieser Jahreszeit Feind Nummero 1: Er beschlägt und betropft die Gläser, sodass jede Pedalumdrehung den Risikofaktor erhöht. Weshalb ich heute bei Kilometer 17 meine Augengläser in die Jackentasche versorgte, um das Abenteuer im doppelten Blindflug fortzusetzen. Was am Ende ohne unerfreuliche Kollisionen gelang. Dem Himmel sei Dank.
Nun, um 14.10 Uhr war im ICN ein Plätzchen für mich frei. Ennet dem Gotthard lachte, wen wunderts, die Sonne vom blauen Himmel, sodass der Velofahrer in Zug das Abteil verliess und die letzten 20 Kilometer heim ins geliebte Seetal aus eigener Kraft zurücklegte.
Wer übrigens wissen will, wie schön es im Val Colla sein könnte, findet auf Chregus Bikeblog wunderschöne Bilder – einfach hier klicken.
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