Fixie-Halter sind Antikapitalisten per se

Ein besonders süsses Fixie-Exemplar. (Quelle: www.community2.metalreview.com)

Statistiken, Bestenlisten und Rankings haben eines gemeinsam: Man soll sie hinterfragen. Und seinen eigenen Senf dazugeben.
Gesagt, geschrieben: In der heutigen «NZZ am Sonntag» listet Martin Helg unter dem Titel «Tabula rasa» zehn Dinge auf, «deren Streichung die Welt sofort verbessern» könne. Helg will damit das Ansinnen der SP befördern, die bekanntlich seit einer Woche wieder einmal den Kapitalismus abschaffen will. Weil dies lange dauern könne, schlägt die NZZ schon mal vor, womit das Verfahren ein bisschen beschleunigt werden könnte.
Grundsätzlich eine gute Idee, auch für einen Velofahrer und Immer-mal-wieder-SP-Wähler. Doch dass Martin Helg, wiewohl ganz am Schluss, auch fordert, man solle doch die Fixies von der Strasse nehmen, passt ganz und gar nicht ins Bild.
Zitat: «Diese Velos haben weder Schutzblech noch Gangschaltung, noch Bremse und gelten deshalb als rebellisch. Der Sache der Velofahrer nützen sie damit kaum. Fixie-Halter kriegen beim ersten Regentropfen nasse Hosenböden und regredieren* danach zu Autofahrern.»

Fixie-Fahrer haben kein Kapital für Bremsen

Völlig unlogisch, ist dagegen einzuwenden. Fixie-Fahrer (der hier schreibende Velofahrer ist keiner) nehmen die Abschalfung des Kapitalismus vielmehr vorweg. Mangelt es uns dereinst an Kapital, ist an die Anschaffung von Bremsen, Schutzblechen und dergleichen nicht mehr zu denken. Ein nasser Hosenboden wird dannzumal noch das kleinste aller Übel sein.
Ich halte dagegen: Nehmt nicht die Fixies von den Strassen, sondern die Offroader und was da sonst noch mit zuviel PS, zu grossen Finken und zu tiefen Knautschzonen herumfährt. Dann können die Fixie-Fahrer ihrer Rebellion ungefährlicher frönen.

*regredieren: Mmh, schönes Fremdwort, NZZ-like und -tauglich. Heisst so viel wie abklingen, mindern, zurückgehen
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