Martin Born, Journalisten-Urgestein in Sachen Radsport, hat am Samstag, 11. Juni, im «Tages-Anzeiger» aus Anlass der eben gestarteten Tour de Suisse wunderschön das Hohelied auf das Veloland Schweiz gesungen. Der Schlussabschnitt der Kolumne – Titel: «Ein Hoch auf das Veloland Schweiz» – will der Velofahrer seiner Leserschaft nicht vorenthalten, weil er ihm, trotz allen Verkehrs in der engen Schweiz, aus dem Herzen spricht.
Born schreibt:
«Wer das Velofahren zu seinem Hobby gemacht hat und so wie ich zum Heer der bekennenden Gümmeler gehört, lebt in der Schweiz im Schlaraffenland der Sinne. Wo sonst gibt es so viele Nebenstrassen und geteerte Wege, wo so abwechslungsreiches Gelände, wo auf engem Raum so völlig unterschiedliche Topografie, wo so gute Velokarten, auf denen sich die schönsten Routen ohne Verkehr heraussuchen lassen? Wo sonst ist man nach fünf Kilometern schon aus der Stadt? Wo findet man in dieser Näher zur Stadt als Biker schon die schönsten Singletrails? In Boulder, am Fuss der Rock Mountains, dem Paradies der amaerikanischen Velofahrer, gibt es keine Abkürzungen, wenn ein Weg einmal eingeschlagen ist. Und sie verladen das Bike ins Auto, wenn sie spannendes Gelände suchen.
Wir müssten eine Velonation sein. Und mehr als nur einen Cancellara haben.»
Mehr Cancellaras nicht mal unbedingt. Ein paar bequeme Automobilisten weniger und Alltags-Velocipedisten mehr täten mir schon genügen.